Geschäftsbericht 2022

Geschäftsbericht 2022

Sehr geehrte
Damen und Herren

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Damen und Herren

nach zwei Corona-Jahren sollte 2022 ein Jahr werden, das uns zurück in die Normalität führt. Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine war diese Hoffnung bereits im Februar vorbei. Der Beginn dieses Kriegs verunsicherte nicht nur die Zivilgesellschaft, sondern auch die Finanzmärkte. Anfang März erreichte die Volatilität des DAX den höchsten Stand seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Der deutsche Leitindex rutschte in der Folge bis auf 12.700 Punkte ab und fiel Anfang Oktober sogar bis auf ein Tief von 12.000 Punkten. Im Anschluss startete der DAX eine fulminante Erholung und verzeichnete 2023 einen der historisch besten Starts in ein Börsenjahr.

Man spürt, die Verunsicherung ist groß. Unternehmen wie Verbraucher haben mit steigender Inflation zu kämpfen. Die Lieferketten sind weiterhin fragil. Und national wie international kommen immer neue Herausforderungen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu – oftmals sogar zeitgleich. Verteidigung, Geldwertstabilität, Nachhaltigkeit: Die Aufgaben sind zahlreich, die Komplexität nimmt zu. Ein Umfeld, das auch für die Entwicklung des Wertpapiergeschäfts keineswegs optimal ist. Trotzdem sehen wir, dass auch 2022 eine Aufwärtsentwicklung in der Wertpapieranlage, insbesondere beim regelmäßigen Sparen in Wertpapiere, zu verzeichnen war. Das spricht für eine sich verändernde Mentalität und Kultur der Anleger.

Mit 52,3 Millionen Transaktionen haben wir für unsere Kundeninstitute im vergangenen Geschäftsjahr noch einmal knapp eine Millionen Orders mehr abgewickelt als im bisherigen Rekordjahr 2021.

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Millionen Transaktionen
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Volumen abgewickelter Transaktionen seit 2012

Im Jahr 2012 wickelten wir noch 19,4 Millionen Transaktionen ab; seitdem hat unser Volumen abgewickelter Transaktionen um eindrucksvolle 170 % zugenommen. Auffällig dabei: Das Jahr des Corona-Ausbruchs 2020 markierte einen großen Sprung auf rund 45 Millionen Transaktionen. Und von diesem hohen Niveau haben sich die Volumina seither nicht etwa zurückentwickelt, sondern weiter erhöht. Trotz Corona, trotz Krieg, trotz Inflation. Eine Ursache dafür ist auch die immer stärkere Nutzung der Online-Kanäle durch Anlegerinnen und Anleger aller unserer Kundengruppen

Als Marktführer für Wertpapierservices mit rund 1.200 Kundeninstituten sind die Zahlen der dwpbank ein guter Gradmesser für den Zustand des Wertpapiergeschäfts in Deutschland. Und die zuvor genannten Zahlen zeigen, dass Wertpapiere weiter gefragt sind – nicht zuletzt Sparpläne, die mittlerweile gut ein Viertel unseres Transaktionsvolumens ausmachen. Solche Verträge werden auch in wirtschaftlich härteren Zeiten üblicherweise nicht ausgesetzt oder gekündigt, wie wir mit Blick in unsere Bestandsdaten sehen.

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Nettowachstum

Die ganz überwiegende Zahl aller knapp 1,2 Millionen Verträge läuft konstant weiter. 2022 haben wir hier ein Nettowachstum von 6 % verzeichnet.

Sie sorgen damit für Ertragsstabilität – auf Seiten unserer Kundeninstitute ebenso wie für uns als dwpbank.

Diese Kennzahlen hätten das vergangene Geschäftsjahr wirtschaftlich zu einem der besten in der bald 20-jährigen dwpbank-Geschichte gemacht. Durch ein fehlerhaftes Börsengeschäft kurz vor Weihnachten haben sich die Vorzeichen jedoch leider noch einmal grundlegend verändert. Zweifelsohne ein Rückschlag für unsere positive Entwicklung. Und ein Ereignis, das in dieser Ausprägung noch niemand von uns im Vorstand so erlebt hat und das es gründlich und umfassend aufzuarbeiten gilt. Aber: Nicht nur unser Jahresergebnis 2022 bleibt positiv; auch unser operatives Geschäft ist davon unberührt und läuft gewohnt stabil.

Mit Blick auf den Ausbau unserer Produktfamilie Wertpapiersparen, die steigende Nachfrage im Bereich der Vermögensverwaltung und unsere Fortschritte bei Lösungen im wachsenden Markt für digitale Vermögenswerte sind auch die künftigen Aussichten vielversprechend – für das Wertpapiergeschäft im Allgemeinen und die dwpbank im Speziellen.

Wir gehen unseren Weg 2023 konsequent weiter. Durch unsere gute wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre konnten und können wir gezielt in Technologie und Personal investieren: Mit WP3 entsteht die zentrale Wertpapierplattform der Zukunft, einzelne Services sind schon heute in Betrieb. Auch unsere kulturelle Entwicklung hin zu mehr Agilität und cross-funktionaler Zusammenarbeit geht weiter.

Beide Themenkomplexe, digitale und kulturelle Transformation, sind für die dwpbank zuletzt immer wichtiger geworden. Deshalb bekommen sie von unserem Management künftig noch mehr Aufmerksamkeit:

Wir freuen uns, mit Kristina Bouten seit Anfang April 2023 eine neue Kollegin und ausgewiesene Digitalexpertin an Bord zu haben. Sie wird die dwpbank mit ihrer Erfahrung als Chief Digital Officer voranbringen und das Unternehmen in wesentlichen Bereichen mitgestalten.

Das Jahr 2023 wird, wie bereits das vergangene, von viel Unsicherheit geprägt sein und möglicherweise weitere Überraschungen für uns alle bereithalten – positive wie negative. Doch was auch passiert: Wertpapiere als nachhaltige Sparform und Instrument der Altersvorsorge sind gekommen, um zu bleiben. Die Politik hat es erkannt und forciert die Aktienrente im Rahmen der gesetzlichen Altersvorsorge, was wir sehr begrüßen. Weite Teile der Bevölkerung haben es erkannt und bleiben bei tief rotem Realzins in ihren Anlagen investiert. Banken und Sparkassen haben es erkannt und erweitern kontinuierlich ihr Produktangebot. Seien Sie dabei, nutzen Sie diese Chancen im Markt. Wir unterstützen Sie dabei.

Herzlichst

Dr. Heiko Beck
Markus Neukirch
Martin Zoller